Sagittaria
Über den Vereinsnamen
Sagittaria - das ist mit Sicherheit neben anderen Veteranen wie Ambulia (heute Limnophila), Vallisneria oder Ludwigia eine der ältesten im Aquarium verwendeten Pflanzengattungen.
Die ersten Arten wurden 1753 von Linne´ beschrieben.
Die Gattung umfaßt heute etwa 40 Arten, die weltweit in den gemäßigten bis tropischen Gebieten, mit Ausnahme von Australien, verbreitet sind. Sie gehört zu den Froschlöffelgewächsen, den Alismataceae, wie auch die Amazonas-Schwertpflanzen, Echinodorus.
Es handelt sich um keine ausgesprochenen (Unter-) Wasserpflanzen, sondern alle Arten bevorzugen sumpfige Standorte, auch mit wechselnden Wasserständen. Erst in der emersen Wuchsform zeigt sich das charakteristische pfeilförmige Blatt, das zum Namen „Pfeilkräuter“ führte.
Sagittarien dürften auch die Aquarien der Altvorderen unseres Vereins vor über 100 Jahren geschmückt haben.
Häufig ist auf historischen Abbildungen aus der Zeit Roßmäßlers, des „Urvaters“ der Aquaristik, zu sehen, wie die im Aquarium wachsenden Pflanzen der einheimischen Art Sagittaria sagittifolia ihre Pfeilblätter über die Wasseroberfläche recken. Varietäten dieses einheimischen Pfeilkrauts werden heute sehr häufig an den Randzonen der Gartenteiche verwendet.
Aquaristisch bedeutungsvoller sind heute als rasenbildende Art für den Vorder- und Mittelgrund des Aquariums Sagittaria subulata, bei guter Beleuchtung nur 5 cm hoch, und Sagittaria platyphylla mit den herrlichen breitblättrigen Rosetten, bis 20 cm hoch, als Solitär oder kleine Gruppe.
Werden die Ansprüche an eine einigermaßen gute Beleuchtung erfüllt, so ist das Wachstum bei durchschnittlichem Nährstoffangebot sehr gut. Die Wasserwerte sind eher unbedeutend, extrem kalkhaltig sollte es nicht sein, Co2-Düngung ist nicht unbedingt erforderlich.
Ein kleiner Tipp: Wem ein „Rasen“ aus Helanthium tenellum (ehemals Echinodorus tenellus) nicht gelingt, sollte es mal mit Sag. subulata, dem Kleinen Pfeilkraut, probieren.
Vereinsgeschichte
erarbeitet von Matthias Albrecht
1910
Am 13.09.1910 gründen Aquarianer aus Staßfurt, Leopoldshall (heute Stadtteil von Staßfurt) und Aschersleben den „Aquarienverein Staßfurt-Leopoldshall“ in „Schneiders Restaurant“, später in „Zum Salzgrafen“ umbenannt.
Erster Vorsitzender war Otto Unger.
1921
Es erfolgt die Namensänderung in „Sagittaria Staßfurt“.
1923
Im Oktober erfolgt der Beitritt zum 1911 gegründeten „Verband deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde“ (VDA) mit der Eingliederung in den „Gau 25 Sachsen-Anhalt“.
1930
Gautagung des Gaues 25 des VDA in der Gaststätte „Zum Kulmbacher” in Staßfurt. In den zwanziger und dreißiger Jahren wechselt öfter das Vereinslokal. Neben der Gaststätte „Zum Kulmbacher“ werden in den Annalen auch das „Deutsche Haus“ und das „Konzerthaus Klingsch“ erwähnt.
1935
Festveranstaltung im „Kulmbacher“ zum 25- jährigen Vereinsjubiläum mit der Verleihung der „Goldenen Medaille des VDA“ an den Verein.
1977
Staßfurter Aquarianer schließen sich zusammen, um die Vereinsarbeit wieder aufzunehmen.
1978
Am 12.01.1978 wird in Anwesenheit von 35 Personen die „Fachgruppe Aquaristik Staßfurt“ (FG) im „Kulturbund der DDR“ gegründet. Jährlich wird eine Zierfisch- und Wasserpflanzenbörse abgehalten. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) „Junge Aquarianer“ im „Pionierhaus Ernst Grube“ wird vom Vereinsmitglied Hans Nieter, später von Bernd Otto und Uwe Geyer, betreut. Organisatorisch und inhaltlich erfolgt die Zusammenarbeit des Vereins mit dem „Bezirksfachausschuß Aquaristik und Terraristik“ (BFA) in Magdeburg.
1979
Neues Vereinslokal wird das neu eröffnete „Kreiskulturhaus Staßfurt“, heute „Salzland-Center“. Einzelne Vereinsmitglieder arbeiten aktiv in „Zentralen Fachausschüssen“ (ZFA) , z. B. „ZFA Wasserpflanzen“, mit.
1984
Wie auch schon im Jahr 1982 präsentiert sich der Verein zur Ziergeflügelausstellung „Salzlandexota“ in Staßfurt mit der Aufstellung von Schaubecken und einer Fisch- und Pflanzenbörse.
1985
Zum 75-jährigen Bestehen der organisierten Aquaristik in Staßfurt wird der alte Vereins-Name „Sagittaria“ wieder aufgenommen.
1989
Seit 1987 wird ein „Bezirks-Züchtertreffen“ mit namhaften Referenten in den Räumlichkeiten und mit Unterstützung des Sodawerks Staßfurt durchgeführt. Im Oktober 1989 erfolgt eine Aquarienausstellung im Foyer der Poliklinik Staßfurt.
1990
Es erfolgt die Loslösung vom „Kulturbund der DDR“, die Fachgruppe wird in einen eingetragenen Verein mit dem Namen „Sagittaria Staßfurt 1910 e.V.“ umgewandelt. 1991 kommt es zum erneuten Beitritt zum VDA. Organisatorisch gehört der Verein nun zum VDA-Bezirk 22 „Braunschweig-Harz“, heute Bezirk 22 „Ostniedersachsen-Sachsen-Anhalt“.
2000
Der Verein besteht 90 Jahre und es findet eine Festveranstaltung in der Gaststätte „Obersteiger“, dem damaligen Vereinslokal, statt. Vom VDA wird der Verein mit der „Goldenen Plakette“ ausgezeichnet, der 1. Vereinsvorsitzende Eberhard Albrecht erhält die „Goldene Ehrennadel“.
2008
Der 1. Vereinsvorsitzende, Eberhard Albrecht, steht dem Verein nunmehr 30 Jahre ohne Unterbrechung vor.
2009
Im Hotel „Ascania“ in Aschersleben wird eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Geschäftsleitung der „Landesgartenschau Sachsen-Anhalt 2010“ GmbH (LAGA) und dem Verein unterzeichnet, mit dem Ziel, in der Blumenhalle der Gartenschau eine Aqualounge mit 4 Großaquarien und 2 Nanobecken sowie ein 8 m-Freiland-Aquarium einzurichten und während der Schau zu betreuen.
Der für die Landesgartenschau verantwortliche Vereinsfreund ist Lothar Krämer.
2010
Vom 24.04.-10.10.2010 werden die Aqualounge und das Freiland-Aquarium der Landesgartenschau mit großem Erfolg von den Vereinsmitgliedern betreut.
Am 04. und 05.09.2010 finden im Rahmen der Landesgartenschau Aquaristiktage mit Fachvorträgen und einer Fisch- und Pflanzenbörse statt. Zum 100-jährigen Vereins-Jubiläum wird am 12.09. die Festveranstaltung im Salzland-Center Staßfurt durchgeführt.
2011
Erstmals führt der Verein am Vormittag des 2. Adventssonntags im Foyer des Saales des Salzland-Centers eine Zierfisch- und Wasserpflanzenbörse durch.
2015
In diesem Jahr findet bereits die 5. Fisch- und Pflanzenbörse mit Unterstützung von Mitgliedern des Magdeburger Vereins „Vallisneria“ traditionell am 2. Adventssonntag statt.
Neben den monatlichen Vereinsabenden auf hohem fachlichen Niveau prägten in den vergangenen Jahren auch Exkursionen zu Zielen wie dem Diskus-Markt in Löbnitz, dem Seerosen-Center in Dodendorf, der Heimtiermesse Hannover, den Campus-Gärten in Neugattersleben, der Artemiafarm in Wipperdorf oder der Wasserpflanzengärtnerei in Dessau das Vereinsleben.